In jedem der Archetypen des Tierkreises wohnen zwei Kräfte, die versuchen, im Gleichgewicht zu bleiben. Das ist das Gesetz des Kosmos, des Universums, der Schöpferkräfte. Im Archetyp Widder zum Beispiel haben diese beiden Kräfte die Namen Impulsivität und Entschlossenheit. Impulsivität erzeugt Übereilung, die wiederum zu riskanten, brutalen Handlungen und gefährlichen Aktionen führt. Entschlossenheit hingegen bewirkt Mut. Vor allem aber ist es wichtig, sich mit den Schöpferkräften in Einklang zu bringen. Was auch immer wir tun, es ist immer besser, uns mit unserer höheren Natur zu verbinden, sowohl durch unsere Gedanken als auch durch unser Herz. Wir sollten unterscheiden zwischen dem, was unser Ego, unsere instinktive oder atavistische Natur will, und dem, was unsere höhere Natur, unser Geist, will. Die Energien des Tierkreises und der Planeten werden uns beeinflussen, je nachdem, welchen Teil in uns wir nähren.
Die Fabel der zwei Wölfe
An einem Sommerabend fragt ein junger Cherokee, der beobachtet hat, wie innerhalb seines Clans ein Streit ausbricht, seinen Großvater: „Großvater, warum sind die Menschen nicht alle glücklich und in Harmonie?“
Der alte Mann schaut ihn lange an und antwortet dann: „Siehst du, Kleiner, in dir, wie in jedem Menschen, findet ein heftiger innerer Kampf zwischen zwei Wölfen statt.
Ein weißer Wolf ist freundlich, fair, lebensfroh, solidarisch und brüderlich. Friedlich und klar im Kopf, beschützt er die Seinen und unterstützt die Anderen. Er ist aufmerksam, großzügig und vertrauensvoll.
Ihm gegenüber steht ein schwarzer Wolf. Er ist voller Zorn und kämpft ständig mit allen. Er ist die Wut, der Geiz und die Arroganz. Er ist der Neid, Traurigkeit und Kummer. Er suhlt sich in Missgunst, Lüge und Stolz“.
Das Kind denkt kurz nach und fragt dann ganz natürlich: „Und wer ist am Ende der, der gewinnt?“
Der alte Cherokee lächelt und antwortet: „Es ist der, den du fütterst.“
Was uns zu einem außergewöhnlichen Menschen macht, ist, dass wir uns trotz unseres inneren Chaos dafür entscheiden, unsere besten Seiten Tag für Tag zu nähren. Es ist die Entscheidung, zu handeln, indem wir auf unseren weißen Wolf hören.
Auf diese Weise möchte ich mich dem Potenzial eines jeden Tierkreiszeichens nähern. Es wird sich uns je nach der Seite offenbaren, die wir bewusst oder unbewusst in uns nähren wollen.
Meister Omraam Mikhaël Aïvanhov nennt diese beiden Naturen, aus denen wir bestehen, unsere Individualität und unsere Persönlichkeit oder auch unsere „göttliche“ und unsere „menschliche“ Natur.”https://www.prosveta.de/shop/213-die-menschliche-und-goettliche-natur-in-uns/
Die Herbst-Tagundnachtgleiche
Die Zeit der Herbst-Tagundnachtgleiche zum Zeitpunkt des Eintritts in das Sternzeichen Waage eignet sich besonders gut, um sich unserer beiden Naturen bewusst zu werden und ein Gleichgewicht zwischen unseren materiellen und spirituellen Bedürfnissen zu finden. Es ist die Zeit der Ernte, die uns symbolisch gesehen dazu auffordert, zwischen dem im Matthäusevangelium erwähnten „Weizen“, den wir behalten sollen, und dem „ Unkraut“, das ins Feuer geworfen werden soll, zu unterscheiden. Selbst das Unkraut ist nicht nutzlos, denn wenn man es ins Feuer wirft, kann es dazu dienen, die Flamme zu nähren und Wärme zu erzeugen. Dasselbe gilt für unsere schlechten Gewohnheiten. Wir werden sie nicht so einfach loswerden, aber wir können diese rohen Kräfte zumindest in den Dienst eines edleren Ideals stellen, das uns hilft, sie Schritt für Schritt mit Liebe und Geduld zu verwandeln.
Traditionell wird die Herbstzeit vom Erzengel Michael regiert, insbesondere die Zeit zwischen der Tagundnachtgleiche und dem 29. September. Er wird mit einer Waage in der Hand dargestellt, bereit, die Seelen zu wiegen, und lädt uns mit dieser Geste ein, daran zu denken, unsere Last abzulegen, das zu entfernen, was uns nach unten zieht, das Schwere und Grobe, damit wir wieder zu Gleichgewicht und Harmonie finden können. Mit seinem Schwert gerüstet, das die Macht der lichtvollen Gedanken symbolisiert, die in der Lage sind, das Wahre vom Falschen zu unterscheiden, überwältigt er mit Leichtigkeit und Anmut die dunklen und zerstörerischen Kräfte.
Betrachten wir also die Astrologie aus diesem Blickwinkel und erkunden wir die Zeichen nach den Qualitäten und Schattenseiten, die sie in uns aktivieren können, je nach unserer inneren Bereitschaft. Und wenn wir noch über die astrologischen Zeichen und den Lauf der Planeten hinausgehen möchten, können wir uns auch mit der Magie des Sternenhimmels, der uns jede Nacht eine Botschaft der Hoffnung und Harmonie sendet, verbinden.
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